Yep, diese Gedanken kenne ich: Diesen Frühling
gehe ich nach langer Zeit (und wir sprechen hier von über einem Jahrzehnt)
mal wieder Skifahren. Super, traumhaft, genau wie früher. Und es
stimmt: Man verlernt es nicht, genau wie das Fahrrad fahren. Nur: Der
Gegenwind (na ja, wenn schon Sport, dann richtig, nein?) lässt meine
Augen tränen und meine Kontaktlinsen scheinen zu ertrinken. Zumindest
ist die Sicht völlig verschwommen.
Mühsam. Und immer diese Extreme: Heute schwimmen die Linsen fast
davon, morgen werden sie sich wieder trocken wie ein Fisch an Land anfühlen
und entsprechend in den Augen beissen. Nicht zu vergessen, dass dies auch
wieder unscharfe Sicht verursachen wird ....
Auf dem Skilift erzählt mir eine Bekannte, dass ihr Bruder nun nachts
Linsen trägt, die seine Sehschwäche im Schlaf so korrigieren,
dass er tagsüber weder Brille noch Kontaktlinsen benötigt, um
vollkommen scharf zu sehen! "Ja klar" denke ich und gebe mich
unbeeindruckt.
Kurz vorher habe ich umfangreiche Recherchen über die Laser-Korrektur
(man könnte das wohl eine Operation nennen) abgeschlossen. Ich denke,
ich habe wohl so ziemlich alle Internetseiten zu diesem Thema studiert,
ich stresste unseren Zivildienstleistenden, seine Oma in Deutschland anzurufen
und zu ihren Erfahrungen zu interviewen . . . und am Ende siegte die Angst.
Die Angst, dass etwas schief geht.
Aber diese Nachtlinsengeschichte nagt in meinem Hirn. Also wieder stundenlange
Recherchen auf dem Internet und bei meinem langjährigen Optiker,
der das nicht anbietet. Ich kontaktiere einen Optiker hier in Winterthur
aber er will mir keine Auskunft über den Umfang seiner Erfahrung
auf diesem Gebiet geben (also keine, logisch) sondern gibt sich arrogant.
Okay, erledigt aber weitere Anfragen führen zum Erfolg: Ich finde
dank einer Empfehlung einen auskunftsfreudigeren Linsenanpasser, der keine
Geheimnisse hat.
Der erste Termin wird ca. 2 Stunden dauern. Dann werde ich gleich eine
passende Linse bekommen (im Gegensatz zu kleinen Optikergeschäften,
die erst bestellen müssen, was zwei Wochen Wartezeit bedeutet). Vorausgesetzt
natürlich, meine Augen und Sehschwäche eignen sich für
dieses System aber da sehe ich wenig Probleme. Am nächsten Morgen
um 8 Uhr habe ich dann den ersten Kontrolltermin, danach zwei Tage später
wieder um 8 Uhr den zweiten. Die weiteren Termine bleiben abzumachen.
27.
April 04 |
Erster Termin
Den ganzen Tag hatte ich die verhasste Brille getragen, damit das
Auge für den Untersuch unbeeinflusst ist. Mein Ohr schmerzt.
Nervös sitze ich im Wartezimmer ... mein Fehler, ich kam zu
früh. Macht's auch nicht besser. Mein Optiker ist freundlich,
sachlich, routiniert. Für ihn ist das kein grosses Ding - für
mich der Beginn eines neuen Lebensgefühls. Hoffentlich.
"Haben Sie noch fragen oder legen wir gleich los?" Yep,
ich habe: Habe ich nach einer langen Nacht eine Überkorrektur?
Nein, die Linse drückt ja nicht immer weiter sondern genau
so stark wie sie soll / berechnet ist. Was mache ich, wenn die Sehkraft
während des Tages unerwartet nachlässt? Die Nachtlinsen
einsetzen, mit denen sehe ich auch. Hat die Nachtlinse auch eine
Korrektur? Ja, eine minimale (ca. 0,5), da durch den Druck bereits
eine Korrektur entsteht. Dreht sich das Auge im Schlaf nach hinten
und kann die Linse so verloren gehen? Das Auge dreht sich nicht
nach hinten im Schlaf und die Linse kann nicht weiter rutschen,
da die Netzhaut nach hinten nicht einfach offen ist. Was mache ich
bei einer Kontrolle der Verkehrspolizei, erhalte ich einen Ausweis?
Ich habe einen Ausweis aber die Polizei handhabt diese neue Technik
von Kanton zu Kanton verschieden (welche Überraschung!): Die
Verkehrspolizisten haben vom Verband einen Sehtest erhalten, der
in ihrem Laptop gespeichert ist. Da im Extremfall die Polizei verlangen
kann, dass man das Auto stehen lässt, sollte man die Polizisten
vielleicht höflich an diesen Test erinnern/sie bitten, den
Laptop hervor zu holen.
(Es interessessiert mich zwar nicht wirklich, weil ich WILL diese
Linsen aber:) Was kostet mich der Spass? Fr. 2000.00, inkl. allen
Kontrollen, zwei Paar Linsen und dem Zubehör. Ein Paar Linsen
kommen zum Einsatz, das andere dient als Ersatz bei Verlust oder
wenn ich eine kaputt mache. Im Folgejahr kommt di Ersatzlinse zum
Einsatz und die gebrauchte dient als Ersatzlinse. Im dritten Jahr
ist also ein neuer Satz Linsen fällig: Die Linse à Fr.
200.00. Ich rechne kurz: Fr. 60.00 mehr pro Jahr als meine Monatslinsen
... und die kosten in der Herstellung bekanntlich ein paar Rappen.
Okay, alles klar, legen wir los.
Es folgt der normale Sehtest, dann einige Zusatzmessungen (okay,
ich gebe es zu, die Details kenne ich nicht aber es ist unkompliziert,
tut nicht weh und ist somit in Ordnung). Ein spezielles Gerät
misst die Höhen und Tiefen meiner Augen und stellt sie farblich
dar.
Und dann erscheint der Optiker bereits mit den Linsen: Kleine harte
Dinger. Ich soll nach unten sehen, dann stören sie weniger
. . . na ja, ich spüre keine merkliche Verbesserung. Für
mich als Weichlinsen-Trägerin sind diese Linsen der nackte
Horror! Wieder wird geschaut und gemessen. Passt noch nicht richtig
rechts, also eine andere. Sie fühlt sich genau so grässlich
an, wie die erste aber der Optiker sieht das anders, er freut sich
über den guten Sitz. Ich frage mich, wie ich diese Kratzerei
aushalten soll, nicht zu denken an Schlaf! Aber ich will den Rest
meines Lebens ohne Brille oder Kontaktlinsen verbringen und wenn's
mich umbringt!
Es folgen kurze klare Anweisung zur Pflege und Handhabung der Nachtlinsen.
Ich soll sie erst aufsetzen, wenn ich schlafen gehe, nicht schon
vorher beim Lesen oder fernsehen. So ca. 6.5 Stunden sind genug.
Also dann, bis morgen früh. |
|
Die erste Nacht
23.15 Uhr, ich bin totmüde (kann nur helfen) also ran ans Projekt:
In weiser Voraussicht erledige ich alles, was ich vor dem Schlafen
gehen noch so tun muss voher; Zähne putzen, Wecker stellen,
Nachttischlampfe einschalten .... wer weiss ob ich mit den Dingern
noch zu etwas fähig bin? Dann setze ich die Linsen ein, was
total unkomplizert ist, da sie formstabil und gut sichtbar sind.
Man soll sie nicht hochschieben, wenn man sie zu tief einsetzt (wäre
mir nie in den Sinn gekommen aber vielleicht Dir?) sondern einfach
etwas blinzeln.
Das Gefühl ist kein Bisschen besser als am Nachmittag im Labor.
Es fühlt sich an, als hätte man zwei Stückchen Glas
im Auge, allerdings mit gut polierten Rändern. Am Besten geht's
noch, wenn man die Augen schliesst (ist ja auch der Sinn der Sache)
aber ich kann mir bei all meiner Phantasie nicht vorstellen, wie
ich diese Linsen jemals tagsüber tragen sollte. Ich lege mich
ins Bett und stelle vor dem Einschlafen fest, dass ich die ganze
Einrichtung scharf sehe.
Beim Schlafen habe ich absolut keine Probleme. Die Träume
werden nicht schärfer, hatte mein Optiker gesagt. Stimmt, sorry
Kollege. |
28. April 04 |
Der erste Morgen - der zweite
Termin
Oh Schreck, was ist hier los? Meine Augen fühlen sich
total verklebt an, die Linsen noch immer exakt so hart wie gestern!
Ich will nur noch eines: Sie los werden! Also ab ins Badezimmer
aber das Licht dort blendet mich so sehr, dass sich die Augen erschreckt
zusammen kneiffen und nicht mehr öffnen lassen. Also raus hier
... aber in der dunklen Dusche kann ich ja die Linsen auch nicht
entfernen, weil ich nichts sehe also ganz langsam ans Licht im Bad
gewöhnen... na also, geht ja ... so einigermassen. Ich sehe
trotz der Linsen fast nichts klar, nicht mal die Buchstaben R und
L auf dem Linsenbehälter. Zur Sicherheit träuffle ich
je einen Tropfen Befeuchtungsmittel in die Augen und blinzle mal
kräftig; Sind die Augen nur halb so trocken, wie sie sich anfühlen,
dann werden die Linsen nicht rauskommen oder wenn dann nur gleich
mit Netzhaut. Jetzt glaube ich zu sehen, welcher Teil des Behälters
für die rechte Linse ist. Ich setze den Gummisauger (Teil des
Zubehörs) an und schwupp, draussen ist die Linse. Absolut problemlos.
Gut putzen und ab in den Behälter. Ich bin noch etwas unsicher,
wage nicht die Linsen so bestimmt anzufassen wie das angeblich mit
diesen formstabilen Linsen möglich ist.
Dann kommt mein Mann:"Well, can you see me?" Witzbold,
ihn kenne ich ja und ausserdem steht er drei Meter vor mir. Also
beginne ich mich umzusehen, versuche festzustellen ob ich besser
sehe? Tipp für Dich: Teste Ziele in Deiner Umgebung bevor Du
das Projekt angehst, dann bist Du mir gegenüber nämlich
im Vorteil. Ich kann es ganz einfach nicht beurteilen.
Kurz bevor ich aus dem Haus gehe, setze ich die Tagslinsen ein,
die der Optiker mir für heute abgegeben hat.
Die Sehschärfe ist zwar vorhanden (mit oben erwähnten
Tageslinsen) aber da stimmt so einiges nicht. Die Lichter sind irgendwie
verschwommen aber nur im Tunnel - draussen sehen sie normal aus.
Meine normalerweise hohe Lichtempfindlichkeit scheint vermindert,
trotz Sonnenschein fahre ich ohne Sonnenbrille. Sonst trage ich
sie sogar bei Nebel. Aber das ist möglicherweise Einbildung.
Der Optiker fragt nach meinem Befinden. "Ich bin heute sehbehindert"
antworte ich. Die Untersuchung ergibt, die Linsen sitzen prächtig,
hinterliessen keine unerwünschten Spuren. Der Optiker ist sehr
zufrieden.
Meine Werte betrugen gestern: Links -3,75 Dioptrien, -0,75 Zylinder,
20° Achse. Rechts -3,25 Dioptrien, keine Werte für Zylinder
und Achse.
Meine Werte betragen heute morgen: -2 Dioptrien auf beiden Augen.
Ich bin sehr zufrieden!
In diesem Tempo wird es allerdings nicht weitergehen, dämpft
mein Optiker meine Freude. Erfahrungsgemäss wird die gewünschte
Korrektur innnert ca. zwei Wochen erreicht. Was sind 2 Wochen nach
30 Jahren Brille und Kontaktlinsen?!
Ich kriege zwei neue Tageslinsen, sowie drei Paar bis zum nächsten
Termin übermorgen früh. Ich werde ausprobieren müssen,
welche einigermassen passen, da der nächtliche Korrekturfortschritt
nicht exakt vorauszusehen ist.
Und tschüss! Draussen scheint die Korrektur jetzt zu stimmen.
Allerdings habe ich im Büro so meine Mühe mit schwarzem
Text auf weissem Grund. Sowohl auf Papier als auch auf dem Monitor.
Ich stelle fest: Hat man sich mal auf das Projekt Nachtlinsen eingeschossen
wird man als Kurzsichtiger erstaunlich tolerant.
Um 19.00 Uhr entfernte ich die Tageslinsen, damit die Augen wenigstens
ein paar Stunden "atmen" können, bevor die Nachtlinsen
eingesetzt werden. Das Einsetzen der Nachtlinsen einige Stunden
später erfolgt problemlos (immer zur Sicherheit erst ein Tropfen
Benetzungsflüssigkeit in jede Linse), sie stören noch
immer aber es ist weniger dramatisch als am Vorabend (erklärende
Logik: je mehr das Auge am Abend schon in der Linsenform ist, desto
weniger wird die Linse stören. Extrem gesagt: Gestern war mein
Auge rund, vielleicht sogar etwas "zugespitzt" und die
Linse flach).
Trotzdem, die Augen wollen die Linsen loswerden: Ist Dir schon mal
aufgefallen, wie emsig - und unkontrolliert - das Auge und das Lid
sich bewegt, wenn sich etwa störendes im Auge befindet? Ich
schliesse die Augen, versuche mich zu entspannen und tatsächlich
nehmen auch die hektischen Augenbewegungen ab.
Mir geht durch den Kopf, dass ich am Morgen während der ungewohnten
Prozedur vielleicht die Linsen verwechselt habe?! Wie schlimm wäre
das wohl?? Beschliesse, mich nicht selbst verrückt zu machen.
Ich schlafe wunderbar diese Nacht, zwischendurch wache ich mal
auf (bei mir nichts ungewöhnliches) die Augen sind etwas feucht
(da wäre der Optiker zufrieden) und wie mir scheint leicht
verklebt. Ach ja, und die Umwelt klar erkennbar |
29. April 04 |
Der zweite Morgen
Ich habe die Nachtlinsen von 22.45 bis 6.45 getragen, also 1,5 Stunden
länger als letzte Nacht. Dies jedoch nur, weil ich gestern
abend wirklich müde war und nicht länger aufbleiben wollte.
Die Morgenprozedur ist bedeutend einfacher heute: Die Augen sind
fast gar nicht verklebt. Die Linsen beginnen zwar sofort wieder
zu stören aber nicht so akut wie gestern und auch das Licht
im Badezimmer ist absolut auszuhalten. Ich gebe einen Befeuchtungstropfen
in jedes Auge und entferne die LInsen. Beim rechten Auge gibts einen
leichten Saugwiderstand, wenn ich die Linsen tatsächlich verwechselt
habe, wäre dies eine Erklärung, da die linke Linse stärker
abflachen muss = zu flach wäre für mein rechtes Auge!
Ich muss meinen Optiker anrufen!
Ich sehe nicht scharf. Ausser mir hätte dies wohl auch niemand
erwartet am zweiten Morgen. Das Problem ist, dass die Zeitungen,
die ich jeweils morgens ohne Brille auf dem Klo lese auch keine
Freude bereiten. Nein, nicht wegen des Inhalts aber weil die Korrektur
jetzt überhaupt nicht mehr stimmt. Ich kann den Text zwar lesen
aber egal auf welche Distanz ich ihn halte, es ist unangenehm /unscharf.
Beim Teekochen stelle ich dann fest: Ich kann die Zulassungsnummer
des Wagens unten auf der Strasse (ich wohne im zweiten Stock) lesen:
AG 218... beim Rest bin ich unsicher und ich möchte auch nicht
gegen das Datenschutzgesetz verstossen. Den Rest kann ich jedoch
erahnen und schreibe die Nummer auf. Wenn ich rausgehe, werde ich
das überprüfen. DAS ist neu, das weiss ich ganz genau!
Ohne Brille/Linsen war das bisher nicht möglich. Ich wüsste
zu gerne, wieviele Dioptrien im Moment noch zu korrigieren wären
aber heute habe ich keinen Termin beim Optiker. Für heute stehen
mir zwei Linsenpaare zur Auswahl für die Restkorrektur: -2
Dioptrien oder - 1,75. Gestern morgen mass der Optiker -2 Dioptrien
und heute sollte es ja schon besser sein? Ich bin etwas unsicher
und entscheide mich für die -1,75 Dioptrien Korrektur, die
anderen nehme ich sicherheitshalber mit ins Büro. Ausserdem
das Zubehör meiner alten weichen Kontaktlinsen, kann auch für
diese Tageslinsen verwendet werden.
Der Tag ist wirklich furchtbar! Je weiter ich in die Ferne sehe,
desto angenehmer das Bild. Aber mein tägliches Leben spielt
sich nun mal vorwiegend im Unkreis von 50 Metern statt. Die Arbeiten
am Computer sind nervtötend, die Sicht ist unklar, vor allem
bei schwarzem Text auf weissem Grund. Das gleiche gilt für
gedruckte Texte. Ich halte die Computerjobs heute auf dem Minimum
(ich denke mein Kollege weiss es zu schätzen, endlich mal freie
Bahn). Doch das hilft nicht viel, meine Umwelt ist einfach sehr
anstrengend anzusehen heute. Ich beschliesse, heute um 15 Uhr nach
Hause zu gehen und kündige das auch an - aber daraus wird nichts,
vor 18.15 Uhr komme ich wieder nicht aus dem Haus. Pech.
Kaum zu Hause: Raus mit den Tageslinsen! Natürlich prüfe
ich sogleich die Zulassungsnummern der in der Umgebung parkierten
Autos. Nein, nicht weil ich plötzlich an akutem Interesse am
Ungamng meiner Nachbarn leide sondern weil ich wissen will, ob ich
die Nummern lesen kann. Und ich kann! Ich pflanze mich auf meine
Couch, schaue ohne viel Hoffnung in Richtung Fernseher und erlebe
eine neue Überraschung: Ich sehe zwar nicht so scharf wie früher
mit Brille aber ich erkenne tatsächlich was auf dem Bildschirm
läuft! Ich sehe die Augen, ob jemand eine Brille trägt,
was in der grade laufenden Szene auf dem Tisch liegt .... hey, DAS
ist wieder ein messbarer Fortschritt! Als ich mich dann an den Computer
setze, um all dies nieder zu schreiben: Das gleiche Erfolgserlebnis:
Es ist zwar nicht wie es sein soll aber ich kann in normaler Distanz
sitzen und schreiben UND lesen!
Ich bin gespannt, welche Werte mein Optiker morgen früh beim
zweiten Kontrolltermin misst! In diesem Sinne .... bis morgen!
|
30. April 04 |
Der dritte Morgen - der dritte
Termin
Nach der Nachtlinsenentnahme sofort zum Fernseher, meinem
neuen Testgerät: ORF hat kein Programm aber geschriebene Nachrichten
und ich kann sie lesen! Teletext kann ich nicht wirklich lesen (font
zu klein). Mit meiner -1,5 Dioptrien Tageslinse fahre ich nach Zürich,
okay aber unangenehm. Kein Wunder: Mein Optiker misst -0,5 Dioptrien
auf jedem Auge! Jetzt scheint sogar er überrascht, in nur drei
Nächten wurde die Sehschärfe des linken Auges um 3,25
Dioptrien und das rechte um 2,75 Dioptrien verbessert! So macht
das Spass!
Allerdings bin ich nicht glücklich über das Problem mit
dem Lesen von Text. Er meint, vielleicht würden wir nun doch
Probleme mit meiner beginnenden Altersichtigkeit kriegen (das Phänomen
der zu kurzen Arme, das wir Laien Weitsichtigkeit nennen, was es
aber nicht ist). Na super! Ich hatte schon zu Beginn gesagt, dass
ich kein Problem habe, künftig (bei konstant korrigierter Sehschärfe)
eine Lesebrille zu tragen aber wirklich nur auf kurze Distanz und
nicht auf den grossen Umkreis, der im Moment Probleme macht.
Es folgen die üblichen Checks, alles in Ordnung. Heute wird
auch das Gerät, das die Höhen und Tiefen des Auges farblich
darstellt bemüht (wie beim ersten Untersuch) und die Verbesserung
ist in den Bildern sichtbar (na ja, für den Optiker, für
mich nicht so wirklich). Dann ein aktueller Sehtest und er stellt
fest, das Problem beim Lesen kommt von meiner Hornhautverkrümmung
am linken Auge, die noch nicht genügend korrigiert ist nach
nur drei Nächten. Ich hatte doch überall gelesen, Hornhautverkrümmung
könne nicht korrigiert werden mit Nachtlinsen? Doch, das kriegen
wir hin, meint er (wenn ich das richtig verstehe, weil sie schwach
ist) aber es braucht etwas mehr Zeit. Aufgund weiterer Recherchen
im Internet nehme ich an, dass es sich hier nicht wirklich um eine
Hornhautverkrümmung sondern um Astigmatismus handelt.
Ich mache eine Bemerkung von wegen vor fünf Minuten habe er
mich noch mit meiner Altersichtigkeit abfinden wollen. Er trägts
mit Fassung.
Er überprüft die Nachtlinsen: Nein keine Verwechslung!
Mann, bin ich froh. Ich kriege neue Tageslinsen für eine Woche.
Die Korrektur ist 0,75 Dioptrien - warum? Weil er keine anderen
am Lager hat. Da bin ich nun doch etwas enttäuscht aber was
soll ich machen. Ausserdem kann ich ihn damit entschuldigen, dass
er ganz klar nicht mit einer solch schnellen Entwicklung gerechnet
hat bei mir. Zusätzlich kann diese spezielle Tageslinse sogar
meine Hornhautverkrümmung (oder eben Astigmatismus?) links
korrigieren! Da bin ich nun doch einigermassen beeindruckt - Ciba
Vision macht's mötlich (Schweizer Produkt - und erst noch aus
meiner Heimatstadt <giggle>). Wir sehen uns nächtsen
Freitag wieder - WAS? So lange? Ich stelle fest, dass diese regelmässigen
Termine mir irgendwie Rückhalt gegeben haben ... aber was solls,
ich kann ja nicht jeden zweiten Tag nach Zürich fahren, gewöhne
mich besser gar nicht erst daran.
Um 15.00 Uhr entferne ich die Tageslinsen und lasse meine Augen
ruhen bis 23.20 - zu Hause geht das wunderbar. Mit den eingesetzten
Nachtlinsen (mit denen sollte ich korrekt sehen) studiere ich das
Leseproblem: Rechtes Auge alleine: Gut. Linkes Auge alleine: Gut.
Zusammen: Unruhig, irgendwie Verschwommen. Hmm, das sollte ich wohl
zurückmelden nächste Woche aber vielleicht ist es bis
dahin anders.
|
1. Mai 04 |
Der vierte Morgen
Ich habe wunderbar geschlafen. Die Linsen sind heute morgen zwar
nicht angenehm aber kein Teil so störend wie bisher. Ich habe
sie 10 Stunden getragen! Etwas lang, man könnte meinen, das
ergibt ein Superergebnis. Weit gefehlt, heute ist die Sicht Scheisse
(tschuldigung). Die Nachbarn boykottieren mich auch: Weit und breit
kein Auto auf der Strasse parkiert - die haben wohl mein neues Hobby
bemerkt und missinterpretiert. Die Zulassungsnummer der zwei Autos
auf den vermieteten Plätzen kann ich problemlos lesen. Den
Teletext weiss auf schwarz im Fernsehen nicht, Text blau auf weiss
kann ich jedoch entziffern und auch was etwas grösser geschrieben
ist. Die Bäume in der Ferne sind auch nicht wirklich scharf
- allerdings sehe ich grade zwei Fussgänger und kann sogar
deren Beine erkennen, sehe auch wo deren Kopf ist (ja klar, logisch
wo deren Kopf ist, was ich meine ist, ich kann ihn erkennen) aber
keine Gesichter und ich glaube da ist ein Hund - in immer gleichem
Abstand zu den Personen? - das wäre ein braver Hund. Doch es
scheint einer zu sein. Das Arbeiten an diesem Text ist anstrengend
(also grosszügig über mögliche Typos wegsehen, ich
sehe sie nämlich nicht, danke).
Das macht aber gar kein Spass! Eigentlich habe ich gehofft, heute
ohne Linsen rumrennen zu können, es ist Samstag, das Autofahren
könnte ich meinem Mann überlassen. Wird wohl nix.
Sind meine Augen überkorrigiert? Das ist ja angeblich nicht
möglich, siehe "erster Termin". Was also? Vielleicht
bin ich einfach zu ungeduldig, nach den schnellen Fortschritten
der letzten Tage - man erinnere sich, erfahrungsgemäss dauert
es ca. 14 Tage, bis die gewünschte Korrektur erreicht ist.
Das wären ja NOCH zehn Tage - oh Mann! Heute morgen habe ich
ausserdem leichte Kopfschmerzen.
Nach vier Tagen kann ich sagen, dass man wirklich Geduld braucht
für dieses Projekt. Das Hauptproblem ist, dass es gleich ab
Projektbeginn nie mehr "normal" ist. Das heisst auch die
inzwischen fast liebgewonnene Kurzsichtigkeit existiert zu keinem
Zeitpunkt mehr. Dies schafft manchmal etwas Verunsicherung. Möglicherweise
ist das vor Allem bei meinen (extrem?) schnellen Fortschritten der
Fall: Einerseit sehe ich ohne Linsen Dinge, die ich früher
nie erkennen konnte andererseits ist die Sicht nicht scharf - also
nicht Fisch, nicht Vogel. Zusätzlich überlege ich, was
mein Hirn wohl zu dieser Entwicklung der letzten drei Tage sagt,
immerhin muss sich dieses Datenverarbeitungsgerät auch an die
neuen und ständig anderen Eingaben gewöhnen.
Ich geb's zu, heute bin ich etwas down. Irgendwie hatte ich erwartet,
heute einfach richtig sehen zu können (obwohl mein Optiker
mir keinerlei Hoffnungen in diese Richtung gemacht hat). Es schien
mir logisch: Gestern -0,5 Dioptrien, das ist ein Bruchteil dessen,
was ich pro Nacht bis anhin korrigiert habe, das erledigt die Nachtlinse
mit links. Als Laie verstehe ich jetzt die Welt nicht mehr. Hinzu
kommt, dass mein Mann Dinge lesen kann, die ich weder mit meinen
früheren Linsen noch jetzt mit Tageslinsen entziffern kann!
Ich glaube, die ständigen Sehtests an der Umgebung gehen meinem
Mann langsam auf die Nerven aber ich ignoriere das - da muss er
jetzt durch.
Auf einer Seite über Laserbehandlung schlägt man einen simplen Sehtest vor. Und was macht mein Mann?
Er beweist mir mühelos, dass er eine Sehschärfe von 200%
besitzt! Na supter, habe da einen kleinen Adler in der Familie ...
ob ich wohl auch auf 200% korrigiert werden könnte?!
Ich schaue mal kurz durch meine alte Brille: Ist als ob man Opas
Brille aufsetzt, alles arg verschwommen. Na also, das baut etwas
auf, es beweist die Verbesserung (Strohhalmpolitik). |
2. Mai 04 |
Der fünfte Morgen
Sonntag. Um 2 Uhr morgens setze ich die Linsen ein. Angeblich sollte
ich damit nun scharf sehen aber das zu bestätigen wäre
eine Falschaussage. Ich sehe zwar aber verschwommen, es ist als
ob meine Augen voll Tränen wären. Noch eine Zigarette
und ab ins Bett, wo ich wunderbar schlafe (ich glaube, die Info
dass man mit Nachtlinsen problemlos schläft sollte nun angekommen
sein) bis 9 Uhr morgens. Müde bin ich zwar noch aber ich beschliesse,
die Linsen erstmal zu entfernen.
Was ist das denn? Die Fugen zwischen den Badezimmerfliessen haben
klare Linien, der Lichtschalter auch. Die Einstellung des Heizkörpers
ebenfalls klar erkennbar (Zeit, den runter zu drehen, stelle ich
fest). WOW! Meine Augen im Spiegel nicht wirklich scharf, das hat
mir men Optiker jedoch schon angekündigt, es komme von der
anfänglichen, gewollten Überkorrektur (wie lange das wohl
dauert?).
Ich kann jetzt nicht zurück ins Bett, ich muss testen, also
ab zum Fernseher, der scheint sich am besten zu eignen. Teletext-Test:
Blau auf weiss knapp lesbar aber anstrengend, weiss auf schwarz
recht gut aber nach einer Weile auch anstrengend. Blau auf grün
und grün auf schwarz ist das allerletzte! Werde das etwas später
nochmals ausprobieren, denn das Licht am Telefonbeantworter ist
ebenfalls noch unscharf (vermutlich die überall erwähnte
Überblendung).
Ab sofort liebe ich die Oesterreicher - zumindes für ihr Sonntagmorgen-Programm:
Eine Sendung über Brahms und ich sehe alle handschriftlichen
Texte und Notenblätter gestochen scharf! Was für eine
Freude! Aber in die Nähe - was ja vorher ohne Brille wunderbar
klappte - ist es unangenehm. Und dies "Nähe" hat
sich irgendwie ausgebreitet von meiner Nase bis auf etwa 2,5 Meter!
Ich erkenne zwar sowoh die Dinge als auch Schrift aber es macht
keinen Spass weil unklar und anstrengend.
Meine erste Begeisterung ist gedämpft. Unfair, ich weiss aber
gestern las ich irgendwo, dass die volle Sicht in 5 Tagen erreicht
werde. Na gut, da stand in 5 bis maximal 15 Tagen ... aber ich bin
von der schnellen Truppe, Effizienz ist mein zweiter Vorname - er
war es zumindest.
Den Sehtest von gestern bestehe ich noch nicht so richtig (es ist
jetzt 11.00 Uhr). Der Witz ist, dass ich vermutlich problemlos autofahren
könnte (nein natürlich werde ich das nicht ausprobieren,
nur als Beifahrerin) während ich am Monitor noch immer Mühe
habe (die sagt das nur, um ihre typos zu entschuldigen, höre
ich Dich denken). Trotzdem, es scheint die Anonymität der Fussgänger
da unten am Fluss ist nicht mehr lange gewährleistet! Also
freue ich mich über den Fortschritt und schalte auf den Geduldsknopf. |
3. Mai 04 |
Der sechste Morgen
6.45 Uhr, mit den Nachtlinsen sehe ich zwar so ein Bisschen aber
unklar/unscharf. Ohne Linsen ist gar nix zu machen! Autonummern?
Vergiss es, die Nachbarhäuser sind verschwommen und in die
Nähe - müssen wir gar nicht diskutieren! Auch durch die
Tageslinse - die mich zwar sehen lässt - ist die Welt nicht
schön anzusehen. in der Hoffnung, es sei eine Überkorrektur
entferne ich am Nachmittag die Tageslinsen aber nur für ca.
2 Stunden, denn das ist noch schlimmer!
Ich verstehe die Welt nicht mehr, gestern sah alles so gut aus
und heute das?! Ausserdem habe ich eine Art Erschöpfungsgefühl,
denn seit sechs Tagen habe ich nicht mehr "normal" gesehen
und das ist doch ausserordentlich anstrengend, bei aller Liebe und
Euphorie zu diesem Projekt.
Ich erhalte einen Anruf, die Linse sei eingetroffen (die rechte
Linse sass gut aber etwas hoch, der Optiker wollte noch eine andere
tesen) und ich ergreife die Gelegenheit, für morgen früh
einen Zusatztermin zu machen. Eine gute Idee, wie sich herausstellen
soll. |
4. Mai 04 |
Der siebte Morgen - der vierte
Termin
Nachtlinsen getragen von 23.00 bis 5.45 Uhr, schlechte Sicht, nichts
lesbar: Keine Strassentafeln, keine Autonummern. Auch der Teletexttest
ist negativ, kann zwar die Schrift schwach lesen aber unter jeder
Zeile hat es eine total verschwommene Kopie davon (das weiss ich,
weil die Farbwechsel exakt stimmen).
Tageslinsen rein und ab nach Zürich. Dort misst der Optiker
etwas ungewöhnliches: Meine Hornhautverkrümmung hat sich
verstärkt! Zylinder nun -1,5 Dioptrien! (vorher 0,75). Und
das nun angeblich auf beiden Augen, obwohl er mir am ersten Morgen
doch sagte, auf dem rechten Auge gäbe es keine Werte für
Zylinder! Ich wage nicht zu fragen, er denkt nach, ich will nicht
stören. Trotzdem frage ich mal scheu, woran denn das liegen
könnte? Entweder habe ich die Brille vor Behandlungsbeginn
nicht lange genug getragen und die gemessenen Werte sind deshalb
nicht korrekt oder es zeigt sich nun ein Problem meiner Linse (meiner
eigenen), das bis anhin nicht auffiel, da die Korrektur mit Brille
und Kontaktlinsen funktionierte. Na super, und was folgt aus letzterem?
"Wenn es sich bestätigt heisst das, das wir abbrechen
müssen"!
Ich bin "ganz klein mit Hut". Na klar, bei meinem Glück,
wie komme ich darauf, das etwas so tolles bei mir funktionieren
könnte?! Ich komme mir vor wie ein kleines Mädchen, das
darauf wartet, dass der Vater sagt "ne, habe keine Lust"
zu etwas, das ich gerne tun würde. Entsprechend sage ich gar
nichts mehr und erwarte jede Sekunde den alles beendenden Satz.
Ich werde nicht einfach den Optiker wechseln können, hier geht
es auch um die Gesundheit. Solltest Du mit Deinen Nachtlinsen auch
nicht klar sehen, solltest Du es Deinem Optiker sofort mitteilen.
Das habe ich zwar getan aber nicht sehr deutlich, ich wusste nicht,
das das wichtig ist.
Ich kriege verschiedene andere Nachtlinsen aufgesetzt und die Sehschärfe
wird jedes Mal überprüft. Ich habe auch das Gefühl,
dass er sich kurz mit seiner Kollegin bespricht (es gibt hier zwei
Anpasser für Nachtlinsen). Dann erhalte ich eine Nachtlinse,
mit der ich gestochen scharf sehe! Na also, geht ja. Sie sei stärker
gebogen, laut Theorie schade dies jedoch nicht. Gut! Theorie und
Logik sind genau mein Ding - das meine ich ernst. Will man mich
von etwas überzeugen, muss man logisch argumentieren. Heisst
das, ich habe wieder eine Chance, frage ich scheu. "Ja, so
schnell geben wir nicht auf" ist die Antwort! Hätte er
das nicht schon vor 30 Minuten sagen können? Mir fällt
ein Stein vom Herzen.
Ich erhalte meine Tageslinse, der Tag und Abend verläuft okay.
Um 23.00 Uhr setzte ich die Nachtlinsen ein: Mann, es ist eine Freude!
Nach sechs Tagen sehe ich erstmals wieder gestochen scharf! Ich
schaue mir sogar noch 10 Minuten lang das Fussballspiel im Fernsehen
an (ich hasse Fussball am Fernsehen!) und freue mich über die
wunderbaren Bilder und die klaren Linien. Harte Linsen im Auge machen
zwar noch immer keinen Spass aber ich muss zugeben, dass diese mich
fast gar nicht mehr stören. Allerdings weiss eine langjährige
Linsenträgerin, dass je runder die Linsen, desto angenehmer
der Tragkomfort (was allerdings bei Tageslinsen vermieden wird,
weil sie fester sitzen und somit ungesünder sind). |
5. Mai 04 |
Der achte Morgen
Um 6 Uhr wache ich kurz auf. Ich reibe mir die Augen, bis mir plötzlich
einfällt, dass die Nachtlinsen da drin sitzen. Shit! Das war
nicht gut! Aber es zeigt, dass ich sie schon fast nicht mehr spüre.
Als ich um 8 Uhr dann aufstehe, sehe ich klar, die Linsen stören
wenig. Die Augen sind allerdings etwas verklebt. Ohne Nachtlinse
sehe ich nicht scharf (aber übrigens immer noch viel besser
als vor Projektbeginn) doch das war auch nicht zu erwarten. Mein
Optker hatte mir gesagt, dass das Auge nun erst wieder "ummodelliert"
werden muss. Logisch :-)
Eines ist klar: Mein Projekt ist noch nicht gesichert. Sollte sich
tatsächlich ein zusätzlicher Befund an meinen Augen auftauchen
droht mir noch immer der Abbruch. Aber dass ich mit den neuen Nachtlinsen
so sehe, wie früher mit meinen Kontaktlinsen - oder vielleicht
sogar etwas besser - erlaubt Hoffnung. Meine Augen sind heute morgen
nicht gerötet, der Laie kann daraus schliessen, dass die Linsen
auch nicht mehr belasten als die vorherigen. |
7. Mai 04 |
Der neunte Morgen - der fünfte
Termin
Gestern hatte ich nichts zu erzählen also hab ich's
gelassen, nach 8 1/4 Stunden Tragezeit hatte sich nichts geändert.
War auch nicht wirklich zu erwarten. Auch heute morgen, nach 7 1/4
Stunden ken Grund zu Begeisterungsstürmen.
Beim Optiker auch wenig Begeisterung. Die Linsen sitzen zwar gut,
keine Druckstellen zu sehen. Aber bei Zylinder 1.0 hört er
auf zu messen - will heissen, die verstärkte Hornhautverkrümmung
ist noch da - allerdings wissen wir nun nicht wie stark (ausser
mMinimum 1,01) weil es es anscheinend auch nicht so genau wissen
wollte.
Hätte ich vielleicht deutlicher sagen sollen, dass ich mit
den ersten Nachtlinsen nicht scharf sehe, frage ich? Es liege wohl
auch daran, dass er zu wenig darauf geachtet habe, meint er. Trotzdem,
ich rate Dir: Wenn Du mit Deinen Nachtlinsen nicht scharf siehst
- damit meine ich nicht die Ungenauigkeiten, die sich aus der Irritation
von harten Linsen bei Neulingen ergibt - dann teile dies Deinem
Optiker umgehend mit. Das könnte Zeit sparen.
Das Fazit dieser Sitzung: Ich trage diese Linsen eine weitere Woche.
Ändert sich nichts, also sehe ich bis dann nicht scharf wird
erst mal abgebrochen!
Na super, ich bin total deprimiert. Im Internet schreiben doch alle
es dauert 5 bis 15 Tage - ist es wirklich sinnvoll, schon jetzt
aufzugeben? wende ich ein. Wir geben nicht auf, kommt es so weit
werde ich vier Wochen meine Brille tragen müssen, da möglicherweise
meine Kontaktlinsen eng sassen (kann schon sein, so sind sie am
angenehmsten und ich wollte es immer möglichst angenehm. Allerdings
achtete mein alter Optiker - ein Kollege von mir - immer genau darauf,
was manchmal Diskussionen zwischen uns verursachte, die er jedoch
immer gewann) und eine Veränderung des Auges bewirkten, die
das Messergebnis beim ersten Termin verfälschte. Liegt es dann
nicht daran, werde ich zum zweiten Versuchskaninchen für torische
Linsen. Ein Kollege von ihm, der bei einer Firma in Kreuzlingen
beschäftigt ist hat schon jemanden mit Hornhautverkrümmungsproblemen
mit Spezialanfertigungen geholfen.
Dieser Mann - der Optiker - schickt mich durch emotionale Höhen
und Tiefen! Das ist nun das zweite Mal, das er vom Aufgeben spricht
und dann mit neuen Lösungen kommt! Geht das nicht etwas direkter?! :-)
Mir wäre ja lieber, die jetzigen Linsen würden ihren Dienst
tun aber wenn's sein muss, trage ich auch zwei Wochen Brille (ein
HORROR, mein Ohr schmerzt schon beim Gedanken daran!) und /oder
stelle mich der Forschung zur Verfügung (das ist neu, bei den
Vorabklärung hatte die Erfahrung auf diesem Gebiet Hauptgewicht). |
8. Mai 04 |
Der zehnte Morgen
Die vierte Nacht mit den neuen Nachtlinsen ist vorbei, ich habe
das Gefühl, es hat sich verbessert.Bin mir sicher, dass ich
auf dem linken Auge (mein schlechteres) besser sehe als auf dem
Rechten! Hmm, vielleicht korrigiert die rechte Linse etwas, das
nur auf der Linken nötig ist? Werde das übers Wochenende
beobachten müssen!
Seit meine Sehschwäche sehr viel kleiner ist als normal sind
die Unterschiede wirklich schwer fesstellbar. Scharf sehe ich auf
jeden Fall noch nicht aber alle Detailangaben hier sind rein subjektiv
also lasse ich es für den Moment bleiben. |
9. Mai 04 |
Der elfte Morgen
Gestern setzte ich um 23.00 Uhr die Nachtlinsen ein. Erstens
weil ich den aktuellen Film im Fernsehen endlich mal wieder scharf
sehen wollte und gleichzeitig nicht sicher war, ob ich auf der Couch
einschlafen würde, zweitens weil ich nicht wusste, dass ich heute
morgen so lange schlafen würde wie ich es am Ende tat. Die linke
Nachtlinse benahm sich als ob etwas störendes im Auge sei aber
ich entfernte sie zwei Mal, da war nichts. Es tat schon ziemlich weh,
vielleicht war es eine Wimper, ich konnte es nicht feststellen.
Als ich aufwachte, waren die Linsen 12,5 Stunden im Auge. Aber
die Sicht ist Scheisse. Sorry, fällt mir spontan kein freundlicherer
Ausdruck dafür ein. Echt schlechter als gestern. Vielleicht
war es zu lange? Soll das heissen, ich kann in Zukunft nicht mehr
lange schlafen? Bei meinem Wochenprogramm habe ich das jedoch oft
bitter nötig.
Egal, wo ich hinschaue, alles ist total verschwommen. Teletext lesen
ist überhaupt kein Thema heute. Auch jetzt, fünfviertel
Stunden später ist die Sache unverändert.
Leider sind die Informationen von Optiker anscheinend immer dürftig.
Schon mein alter Optiker antwortete selten klar auf meine gezielten
Fragen. Ich dachte, es läge an seinem Typ. Aber mein neuer
gibt auch keine klaren Antworten. Natürlich, die Augen und
ihr Job sind eine komplizierte Angelegenheit aber ich bin sicher
auch wir würden es verstehen, erhielten wir klare Antworten.
Haben diese Leute Angst um ihren Wissensvorsprung? Was würden
wir ihnen klauen, wüssten wir auch mehr über unsere Augen?
Nichts, wir hätten noch immer nicht das Detailwissen oder die
Einrichtungen, uns unsere Sehhilfen selbst zu beschaffen!
Ich stelle fest, als ich mich für die Laseroperation interessierte
und meine Recherchen darüber machte, gab mein alter Optiker
mir folgende Werte an:
Linkes Auge |
-3,5 Dioptrien |
1,0 Zylinder |
10° Achse |
Rechtes Auge |
-2,75 Dioptrien |
1,0 Zylinder |
10° Achse |
Beim ersten Termin gab der neue Optiker andere Werte an:
Linkes Auge |
-3,75 Dioptrien |
0,75 Zylinder |
20° Achse |
Rechtes Auge |
-3,25 Dioptrien |
keine Werte |
keine Werte |
Irgendetwas stimmt hier eindeutig nicht. Ich werde meinem Nachtlinsen-Optiker
ein email schreiben, für mich klingt dies nach vier Wochen
Brille tragen (schei**). Wenn meine Befürchtungen stimmen macht
es wenig Sinn, bis Donnerstag mit diesen Nachtlinsen weiter zu üben. |
10. Mai 04 |
Der zwölfte Morgen
Und was rür ein Morgen! Erwartet hatte ich ja nichts gutes,
vielleicht gehofft es würde nicht ganz so schlimm sein wie
gestern. Aber irgend etwas war anders, was genau konnte ich erst
nicht feststellen. Der Teletext-Test war mässig erfolgreich:
Weiss auf schwarz lesbar aber schwierig, gelb auf schwarz keine
Chance, violett auf schwarz auch nicht, grün auf schwarz lesbar
aber schwierig. Kein Grund zu jubilieren. Trotzdem, nach 7 3/4 Stunden
war es besser als gestern.
Um 7.15 Uhr sehe ich auf den Buchrücken (ca. 4,5 Meter weg
von mir) nur die grossen Titel, allerdings ist es irgendwie farbabhängig.
Auf dem TV lese ich jedoch teilweise auch kleine Schrift!
Beim Compi-Test auf 1m Distanz zum Monitor ist der Text lesbar aber
etwas ansgrengend, auf 45 cm etwas unruhig und nicht eben scharf,
auf 38 cm okay.
Duschen, anziehen und dann die grosse Entscheidung: Heute gehe
ich ohne Tageslinsen aus dem Haus! Zur Sicherheit werden sie allerdings
mitgenommen. Arbeitsweg: Kein Problem. Im Büro so la la, über
MIttag vergleiche ich alles und jedes, das zu sehen ist mit meinem
brillentragenden Arbeitskollegen. Was ich nicht lesen kann, kann
er mit Brille auch nicht lesen! Ich finde sogar eine Dessertkarte
auf einem weiter entfernten Tisch, die ich lesen kann und er nicht!
Na also! Endlich! Ich versuche, mich nicht zu sehr zu freuen (das
mit dem positiven Denken funktioniert in meinem Leben nicht so recht,
sobald ich mich freue, geht's daneben) aber eines ist klar: Wenn
das nicht wieder so ein highlight-Tag ist wie Sonntag vor einer
Woche dann besteht Hoffnung! Immerhin waren das nun sechs Nächte
mit den neuen Linsen ... hmmm, ein Bisschen viele auch wenn die
falsche Korrektur wohl auch erst aufgehoben werden musste ...
Um 15.00 Uhr scheint die Sicht etwas schwächer, um 18.00 Uhr
ist sie gar nicht mehr gut. Ich unterhalte mich in der Tiefgarage
mit dem Hauswart und die Sicht ist plötzlich sehr unklar. Macht
nichts, ich bin ja zu Hause, scheint aber etwas mit der Beleuchtung
zu tun zu haben. Nun bin ich gespannt auf morgen.
Mein gestriges email an meinen Optiker blieb unbeantwortet! Allerdings
habe ich auch keine Lesebstätigung erhalten doch das funktioniert
bei Outlook-Express eh' nicht immer. Tja, dann eben nicht. |
11. Mai 04 |
Der dreizehnte Morgen
Und heute ist's wieder gar nix. Nach 7 1/4 Stunden Tragzeit
sehe ich - verschwommen. In alle Richtungen. (Ich spare mir Angaben
zu den Einzeltests - die Ergebnisse sind alle negativ. Den Tag verbringe
ich mit den Tageslinsen.
Das war's wohl. Dieses ewige hin- und her kann nichts gutes bedeuten.
DIe Frage ob eine andere Taktik - Technik - zum Ziel führen
wird bleibt offen aber ich denke, am Donnerstag kriege ich erst
Mal vier Wochen Brillentrage verpasst. Das schlimmste daran wird
sein, in den ersten TAgen die inzwischen gewonnenen 3 Dioptrien
wieder zu verlieren. Dann vier Wochen Schmerzen am Ohr, die sich
bis zu den Zähnen hinziehen werden (Brillen sind echt nicht
mein Ding).
Und danach? Ich bin traurig, wen wundert's. Aber aufgeben? No way,
ich habe in meinem Leben noch nie aufgegeben und da gab's grösseres
zu überwinden. Trotzdem, vielleicht bleibt das Sehen ohne Sehhilfe
für mich ein Traum. Für den Moment werde ich jedoch auf
jeden Fall weiter träumen! |
12. Mai 04 |
Der vierzehnte Morgen
Linsen getragen 22.45 bis 6.45 Uhr. Das rechte Auge scheint
gut, das linke sieht total verschwommen! Die Zulassungsnummern
unten auf den Privatparkplätzen zum Beispiel sind mit rechts
lesbar, mit links keine Chance! Zusammen geht's auch aber es ist
etwas schwierig.
Der ganze Tag ist beschi**, bei einem Termin gleich nach Mittag
komme ich mir langsam blöd vor, weil ich nichts richtig entzfifern
kann. Gegen abend scheint es etwas besser zu gehen, scharf ist zwar
noch immer nichts aber komischerweise scheint nun das linke Auge
besser zu sehen als das rechte (allerdings würde das der Originalsituation
entsprechen).
Was speziell immer wieder auffällt: Die Sicht in der schummrigen
Tiefgarage ist furchtbar! Egal zu welcher Tageszeit (ob Linsen frisch
raus nach gutem Effekt wie am Montag oder heute abend). Morgen habe
ich Termin. Ich mache mir keine grossen Hoffnungen, dass ich etwas
gutes zu hören bekomme. |
13. Mai 04 |
Der fünfzehnte Morgen
- der sechste Termin
Die Dioptrien, die die Kurzsichtigkeit ausdrücken sind weg.
Ich bin auf 0! Es timmt also mit den 5 bis 15 Tagen .... vorausgesetzt
man hat nicht eine so bockige Hornhautverkrümmung wie ich!
Die ist nämlich noch da: Rechts 1,5 Dioptrien Zylinder, links
1,25 Dioptrien.
Es wird nachgedacht ... gemessen ... nachgedacht ... er kann nun
sogar feststellen, dass kein innerer Astigmatismus besteht. Das
war die Sache "wenn etwas mit Ihrer Linse falsch ist, was man
vorher nicht bemerkte ..." Na immerhin eine Beruhigung, denn
ich denke, so was wäre endgültig das Ende gewesen. Ausserdem
hätte dies wohl näher untersucht werden müssen.
Wie auch immer, es ist meine Hornhaut, die sich nicht zuerchtbiegen
lassen will. Also kriege ich jetzt spezielle Nachtlinsen aus Kreuzlingen.
Handgeschnitzt so zu sagen :-)
Nächste Woche sind sie hoffentlich da, ich kriege sie per
Post (von wegen Feiertag mitten in der Woche und entsprechende Brücke
bei solchen, die das machen können - ich gehöre nicht
dazu). Bis dahin trage ich die jetzigen Linsen, da sie ja meine
Kurzsichtigkeit im Schach halten sollen.
Sollte jeman hier also mitlesen: Du hast Pause. Bis die neuen Linsen
da sind wird sich nichts verändern, will heissen ich habe nichts
zu berichten. |
23. Mai 04 |
Am Freitag kam meine Speziallinse. Nur eine und
der Optiker hatte frei. Trotzdem gelang es einer Mitarbeiterin,
rauszufinden, dass sie für das rechte Auge gedacht war und
ich fuhr mittags nach Zürich, um sie abzuholen.
Nach der ersten Nacht war gar nix. Keine Veränderung, überhaupt
sah ich schlecht, also trug ich die Tageslinsen.
Heute morgen - nach der zweiten Nacht mit der Spezial-Nachtlinse
- wachte ich nach 5 1/2 STunden auf und die linke Linse (die ich
nun schon länger trage) spielte verrückt. Es war sehr
schmerzhaft und schwierig, sie zu entfernen. Kann mir nicht vorstellen,
was im Bett da rein gekommen sein soll aber ich ging der Sache nicht
weiter nach. Ich entfernte beide Linsen und ging wieder schlafen.
Ein paar Stunden später dann ein paar Tests: Teletext und auch
sonst auf Distanz: Unbefriedigend. Aber auf die Nähe ist es
nun wieder besser: 59 cm (so ca. Pultdistanz) ist tip top! DAs geht
bis ca. 30 cm Nähe, dann wirds schlechter aber das ist in Ordnung.
Alterssichtigkeit - leider - beginnt früh heutzutage <giggle>.
Ich muss der Sache noch etwas Zeit geben, denke ich. Also keinen
weiteren Kommentar. |
28. Mai 04 |
Der siebte Termin
Der Stand ist nun also wie folgt: Ich habe links ein Nachtlinse,
die zwar die Kurzsichtigkeit korrigiert nicht aber die Hornhautverkrümmung.
Ich werde also das linke Auge eine Weile gar nicht mehr erwähnen,
die Linse wird jedoch weiter jede Nacht getregen, um den bis jetzt
erreichten Erfolg zu halten.
Auf dem rechten Auge trage ich seit einer Woche eine speziell für
mich gefertigte Linse, die auch meine Hornhaut in die richtige Form
bringen soll. Einzelheiten dieser letzten Woche habe ich mir erspart
- man kann's auch übertreiben mit den Details.
Tagsüber trage ich im Moment entweder gar keine LInsen, wenn
ich mich in gewohnter Umgebung befinde, für nach Zürich
trage ich ab heute nur links eine Linse, rechts lasse ich es bleiben,
das ergibt im Moment die bestmögliche Sicht.
Beim Termin heute schaut er erst mal, wie die neue Linse sitzt
und ist sehr zufrieden, sie zentriert sich nach jeder Augenbewegung
wieder schön selbst. Mit Nachtlinse stellt er fest, dass eine
Kurzsichtigkeit von -0.75 Dioptrien besteht. Das sollte allerdings
nicht sein, mit den Nachtlinsen sollte ich korrekt sehen können
- nicht um die eventuel im Traum erscheinenden Lottozahlen lesen
zu können sondern für den Fall, dass meine Sehschärfe
mal nachlässt und ich sie zur Hilfe nehmen muss. Auf meine
Fragen zu diesem Thema reagiert der Optiker etwas unwirsch/abblockend,
er könne mir das nicht erklären. Als ich dann erwähne,
dass er das bis anhin immer konnte, meint er, er müsse das
Auge erst ohne Linsen messen. Okay, da hatte ich etwas falsch verstanden,
mein Fehler.
Erfreulich: Die Hornhautverkrümmung auf dem rechten Auge ist
weg! Komisch: Auf dem rechten Auge habe ich nun wieder eine Kurzsichtigkeit
von -0,25 Dioptrien (vorher 0). Das könnte einen Zusammenhang
mit dem Korrekturfehler mit Linse zu tun haben ... das muss mit
dem Lieferanten geklärt werden. Aber das Hauptproblem wurde
mit dieser Speziallinse gelöst: Die Hornhaut hat reagiert!
Beschluss von heute: Nun wird auch für das linke Auge eine
Speziallinse angefertigt, möglicherweise wird es auch für
das rechte Auge eine andere Linse geben. Die kriege ich dann per
Post. Vorteil dieser Speziallinsen für mich: Die rechte ist
rot, die linke lila (international so festgelegt), meine Sorge,
die Linsen zu verwechseln fällt also dahin (bei den CRT-Linsen
sind alle lila, haben zwar eine Nummer aber die kann ich nicht lesen
ohne Linsen. LOL)
|
31. Mai 04 |
Zwischenstand
Am Samstag scheint die Sicht
okay, wenn auch das Zusammenspiel der beiden Augen nun schwierig
ist, das linke ist mit Tageslinse ca. 0,25 Dioptrien überkorrigiert,
das rechte ohne Tageslinse 0,25 Dioptrien unterkorriegiert.
Eine Freundin sagt am Nachmittag, meine Augen sähen sehr müde
aus, beim rechten habe man den Eindruck, es störe mich etwas.
Da ich dort keine Linse trage gibt es nichts, was mich stören
könnte, eine interessante Beobachtung also.
Am Abend am Konzert der Afro-Pfingsten: Der Anlass ist wegen Geldmangels
enorm verkleinert worden, sehr viele Leute auf engem Raum, womit
ich immer grosse Probleme habe. Ich habe wo ich stehe jedoch genügend
Platz. Die Sehschärfe ist ganz allgemein nicht sehr angenehm
(im Dunkeln ist das ganz allgemein so im Moment und normal, sagt
mein Optiker), die Musiker auf der Bühne kann ich jeodch sehen,
das Konzert macht Spass. Doch dann wird mir innert Sekunden übel,
meine Beine werden gummig und ich kann gerade noch sagen, ich müsse
raus, ich würde ohnmächtig - das nächste, das ich
weiss ist, dass ein Freund mich rausträgt. Okay, ic habe sehr
grossen privaten Stress und ich hatte auch Rückenschmerzen
- aber die Sehschärfe hatte da vielleicht auch einen Einfluss
- ohnmächtig werden ist keine Angewohnheit von mir. Ich beginne,
mir etwas Sorgen zu machen.
Am Sonntag sehe ich auch rechts nach 9 Stunden Tragezeit nur verschwommen!
Ich bin frustriert! Dieses ewige hin- und her! Wenn ich mich auf
diese Linsen nicht verlassen kann - wie soll das denn gehen in Zukunft?!
Geben wir's zu: Mit Brille oder Tageslinsen ist man wenigstens ganz
sicher, richtig zu sehen. Wird dies immer nur ein Glückspiel
sein und wie soll man dann im täglichen Leben funktionieren?
Heute morgen - und zwar gleich nach dem Entfernen der Nachtlinsen
(man erinnere sich, die Information ist, dass morgens erst eine
Überkorrektur besteht, die der geübte Nachtlinsenträger
aber nicht bemerke) ist wieder eitle Freude: Ich sehe gut (selbst
wenn es anscheinend 0,25 Dioptrien zu wenig sind), der Teletext
ist klar zu lesen, die Fussgänger am Fluss entkommen meiner
Beobachtung nicht, ich erkenne schon fast die Hunderassen, die sie
begleiten. Ich habe das Gefühl, das rechte Auge schmerze ein
Wenig. Möglicherweise wird sich das mit den nächsten Linsen
ändern, der Optiker erwähnte, er werde bei diesen verlangen,
dass die Ränder etwas lockerer seien, damit sie nicht kleben
am Morgen.
Im Moment wünsche ich mir so was wie eine Selbsthilfegruppe,
ein Internetforum (werde mich nachher gleich mal auf die Suche machen).
Dies ist ja auch der Grund, warum ich hier alles akribisch genau
niederschreibe. Ich wüsste gerne, wie andere ihre Nachtlinsenanpassung
erfahren und welchen Problemen sie begegnen ... und wie das Endergebnis
aussieht ... und wie lange es dauert.
Bin fündig geworden, für Interessierte hier ein paar
Adressen von Foren zu Nachtlinsen: www.med1.de oder www.ok-anwendergruppe.de oder http://www.kontaktlinsenforum.de/viewtopic.php?t=103&start=0 |
1. Juni 04 |
Rückschlag
Nachdem die Sicht rechts gestern gut war, gibts heute nichts zu
lachen! Keine Sicht. Ich verliess das Heus mit einer Tageslinse
links (man erinnere sich, das linke Auge ist kein Thema bis die
neuen LInsen ankommen) aber im Büro wurde mir wieder übel
und ich tippe auf die Sehschärfe. Also setzte ich rechts auch
eine Linse ein (meine Tageslinse haben eine Korrektur für Hornhautverkrümmung
und 0,5 Dioptrien re Kurzsichtigkeit, das schwächste was zu
kriegen ist.)
Ich sah die Dinge okay, vor allem war mir wieder wohler. Nun gebe
ich meinen Augen ein paar Stunden Pause bis die Nachtlinsen wieder
fällig werden.
Das Forum unter ok-anwendergruppe.de ist nicht schlecht, da hat
eben wieder einer ganz neu begonnen. Vielleicht höre ich von
ihm ja ähnliches - seine Hornhautverkrümmung ist zwar
schwächer als meine. AUf meine Meldung der Schwankungen hat
noch keiner reagiert also keine Ahnung ob das normal ist (ich denke,
wohl eher nicht). Die im Forum erwähnten Schwankungen betreffen
immer nur die Tageszeiten.
|
2. Juni 04 |
Fortschritt?
Es ist zum verrückt werden: Zuerst war zwar nicht viel los rechts
aber nach so ca. einer Stunde war die Sehschärfe da! Vermutlich
ist nun die Hornhautverkrümmung wieder weg und eine leichte Kurzsichtigkeit
noch vorhanden, wie beim letzten Test (schade, dass man das nicht
selbst messen kann). Einzig diese Zwischendistanz zum Monitor ist
nicht optimal. Habe heute zwei Termine, zum ersten werde ich auf jeden
Fall das Haus ohne Tageslinsen (auch links keine) verlassen. |
5. Juni 04 |
Unbefriedigende Situation
Am 3. Juni war alles mittelmässig bis schlecht. Da ich jedoch
im Büro war (bekannte Umgebung) verbrachte ich den Tag ganz
ohne LInsen.Am 3. Juni war nix los, ich musste dem linken Auge eine
Tageslinse verpassen, um funktionieren zu können am 4. Juni
dasselbe. Zumindest war gestern mit korrigiertem linken Auge der
Tag - trotz Schulung in völlig fremder Umgebung - recht angenehm
zu bestreiten. Heute ist die Sache so mittelprächtig. Es ist
Samstag, die neuen Linsen kamen nicht! Mein Optiker lässt mich
total hängen finde ich aber was ist schon eine Nachtlinsenpatientin
mehr oder weniger. Ausserdem habe ich das Gefühl, ich gehe
ihm auf die Nerven mit meinen Fragen und vielleicht sogar mit den
Schwierigkeiten, die hier auftreten. Vielleicht reagiere ich auch
zu empfindlich auf jeden Fall werde ich erst wieder berichten, wenn
die neuen Linsen da sind.
Das Forum www.ok-anwendergruppe.de ist echt nicht schlecht. Die Leute da sind nett und geben auch Antworten
auf konkrete Fragen. DAs Forum informiert automatisch per email,
wenn wieder jemand geantwortet hat, was sehr praktisch ist. Man
muss sich dazu registrieren aber dies hat keine negativen Nebenwirkungen
wie Werbung etc. |
11. Juni 04 |
Geht es aufwärts?
Gute Chance, dass im heutigen Text nicht so viele Tippfehler zu
finden sein werden, denn ich sehe bis zum Monitor! LOL.
Die Sehschärfe rechts hat sich so einigermassen stabilisiert.
Zumindest bin ich jetzt sicher etwa drei Tage ganz ohne Tageslinsen
unterwegs gewesen. Gestern sogar in ungewohnter Umgebung (nach Bern
und zurück allerdings im REisebus und nicht am Steuer). Die
Sicht war absolute Spitze fast den ganzen Tag. Auf der Rückfahrt
abends um 19.00 Uhr war sie dann etwas schlechter aber noch immer
akzeptabel.
Als ich nach Hause kam, erwartete mich die neue, linke Linse. Nach
14 Tagen Wartezeit!!! Und obwohl ich für beide Augen eine neue
Linse erwartet habe. Die Linse erhielt ich absolut kommentarlos.
Nur weil ich am Vortag am Telefon getobt habe, erhielt ich noch
ein email, das mir lediglich mitteilte, ich solle sie ausprobieren
und Bericht geben. DARAUF wäre ich nun im Leben nie gekommen,
wie?! Ob sie richtig sitzt, ob sie dem Auge keinen Schaden zufügt
scheint nicht mehr interessant zu sein. Es scheint, ich soll die
Sache alleine durchziehen. Bin ich etwas gefrustet? Tja, sehr wohl
möglich!
Wie auch immer .... als ich die linke Linse gestern einsetzte,
tat sie schon recht weh aber ich liess mir nichts anmerken. Heute
morgen war sie dann okay. Fundierte Aussagen kann ich noch keine
machen, wird wohl ein paar Tage dauern bis ein Bericht möglich
ist. Allerdings ist das linke Auge nach der ersten Nacht und ca.
zwei Stunden nach Entfernen der Nachtlinse auf Distanz ganz eindeutig
besser als das rechte! Allerdings auf Nah bis hin zur Distanz zum
Monitor sieht das rechte Auge viel besser. Ob das Absicht ist? Er
erwähnte mal, er könne das eine Auge auf weit, das andere
auf nah korrigieren - das wollte ich allerdings nicht, nur scheint
er sich nicht wirklich für meine Wünsche und Fragen zu
interessieren. Abwarten und Üben scheint hier die richtige
Devise zu sein.
Ich habe allerdings ein neues Problem festgestellt: Während
ich draussen bei voller Beleuchtung sehr gut sehen kann, verzieht
sich alles, wenn ich in einen Raum trete. Gesichter sind nicht richtig
erkennbar. Das selbe passiert in der Dämmerung, wenn jeder
Normale sagen würde, es ist noch hell. Echt verunsichernd,
denn es ist nicht nur eine kleine Beeinträchtigung sondern
ein schwerwiegendes Problem. Ich erhoffe mir nun Antworten aus dem
Internet-Forum. Wenn ich Glück habe, liegt es auch an den momentan
verschieden korrigierten Augen - dagegen spricht allerdings, dass
es auch mit abgedecktem linken Auge so ist. |
12. Juni 04 |
Scheibenkleister
Gestern liess die Sehschärfe während des Tages
auf beiden (!) Augen so stark nach, dass ich nur noch wenig sah.
War egal, habe eh den halben Nachmittag verschlafen. Verspätete
Frühlingsmüdigkeit?
Auf die "Innenraum-Blindheit", die ich gestern erwähnte,
erhielt ich im Forum eine Antwort von einer Anwenderin, die das
Problem auch hatte. Es sei nach ca. zwei Wochen gelöst gewesen.
Sie nannte diesen subjektiven Eindruck in Räumen "vernebelt",
"verraucht", was das Gefühl besser beschreibt als
meine Adjektive.
Heute ist die Sicht auf beiden Augen mässig. In die Ferne
- mit beiden Augen zusammen, denn einzeln sind sie keine Freude
- so la la. Monitordistanz ist unerfreulich, man verzeihe mir also
ein Mal mehr die Tippfelhler :-)
Allerdings ist es zwei Stunden nach Linsenentnahme etwas besser
und immerhin trage ich die neue linke Linse nun erst seit zwei Nächten.
Da mein Anpasser sich ja nicht wirklich für mich zu interessieren
scheint, habe ich keine objektiven Werte zu liefern. Habe mir schon
überlegt, ob ich einfach in irgendein Optikergeschäft
gehe und einen Schnelltest machen lasse. Das würde die Sache
vielleicht mal in eine andere Perspektive rücken.
Eines ist mir noch aufgefallen: In der Nacht auf den Donnerstag
konnte ich die Linsen nur 5 Stunden tragen. Ich musste nach Bern
und hatte Angst, schlecht zu sehen, die Sicht war aber - rechts
- Spitze! Im Forum schrieb jemand, er hätte die Linsen nur
eine bestimmte Dauer tragen können, bei längerer Zeit
sei die Sehschärfe schlecht gewesen. Ich hoffe mal, das wird
mir nicht auch so gehen - ich schlafe doch so gerne lange.
Nachtrag: Ich fand einen netten Optiker, der einen Schnelltest
absolvierte. Ergebnis: Rechts Kursichtigkeit 0, Hornhautverkrümmung
0,75 Dioptrien. Links 0,25 Dioptrien Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung
1.5 Dioptrien.
Dazu ist zu sagen, dass die Hornhautverkrümmung rechts inakzeptabel
ist, weil a) hier schon seit Wochen die entsprechende Linse im Einsatz
ist und b) die Hornhautverkrümmung laut meinem Anpasser schon
mal auf 0 war.
Die Werte links zeigen nach zwei Nächten eine Verschlechterung
der Kurzsichtigkeit (die war vorher auf 0) und eine Verschlechterung der Hornhautverkrümmung! Nicht wirklich
lustig, oder?
Interessanterweise meinte der Optiker heute, dass er findet, das
rechte Auge sei nicht schlecht auskorrigiert. Das Linke jedoch nicht
- was klar ist nach nur zwei Nächten, findet er auch. ABER:
Subjektiv sehe ich heute mit dem rechten Auge besser, na ja, wenn
man von besser und schlechter überhaupt reden kann. Na wunderbar
- was hat dieser Schnelltest nun wirklich gebracht? Geben wir der
Sache noch ein paar Tage, bevor wir uns weitere Gedanken machen. |
13. Juni 04 |
Scheint ein angenehmer Sonntag
zu werden
Neun Stunden trug ich die Linsen - ich stand nur auf, weil ich Angst
hatte, wenn ich noch länger damit schlafe, sehe ich gar nichts
mehr (nach der Erfahrung der letzten paar Tage). Immer das selbe:
Mal aufgestanden ist nix mehr mit weiter schlafen, na dann die üblichen
Tests: AUtoschilder in der Umgebung ablesen (die Nachbarn haben
bestimmt schon Paranoia), Teletexttest, Monitordistanz ... hmmm,
gar nicht übel, muss schon sagen. Das rechte Auge eindeutig
besser als das Linke aber beide zusammen besser als nur das Rechte.
Könnte es sein, we're getting there oder ist das nur wieder
mal ein guter Tag?
Auffällig immer noch, dass Schriften zwar gelesen werden können,
Dinge jedoch irgendwie nicht scharf/unruhig sind. Ich hoffe ja immer
noch, das ändert sich, wenn beide Augen richtig korrigiert
sind und somit auch wieder richtig zusammenspielen. Werde heute
noch den Garagentest machen auch wenn ich fürchten muss, dass
dies meine Euphorie etwas dämpfen wird :-) |
18. Juni 04 |
Der sechste Termin - mehr
Druck ist gefragt
Endlich mal wieder eine objektive Überprüfung: Rechts
-0 Kurzsichtigkeit, -0,5 Hornhautverkrümmung, 0°. Links
-0,5 Kurzsichtigkeit, -1,25 Hornhautverkrümmung, 0°.
Der Optiker ist gar nicht zufrieden, wir seien noch gar nirgens.
Die Augen sähen aus, als ob gar nichts drauf gewesen sei. Natürlich
wieder das "wenn nicht ..... dann aufhören". Denkste,
Junge!
Die rechte Linse ist tatsächlich eine, die speziell für
mich angefertigt wurde. Aber sie ist noch nicht korrekt, das Hauptproblem
scheint zu sein, dass sie nicht wirklich in der Mitte sitzt. So
lange wir das nicht hin kriegen, wird's nicht funktionieren, meint
mein Anpasser. Komisch nur, dass er bisher bei allen Linsen sagte:
"Ja, die sitzt wunderbar". Also was jetzt?!
Die Theorie, dass grössere Linsen effektiver wären scheint
falsch, weil die Bearbeitungsfläche bei allen Grössen
auf jeden Fall zwischen 4 bis max. 6 mm liegt. Ich habe doch erstaunlich
viel Infos bekommen heute, nein? :-) Beschluss: Es werden zwei neue
Linsen angefertigt.
Dass wir noch gar nicht vorwärts gekommen sind, kann ich nicht
unterschreiben. Immerhin renne ich seit Wochen ohne Linsen durch
die Gegend und solange ich vor Dunkelheit nach Hause komme, klappt
das wunderbar. Immerhin habe ich das seit Jahrzehnten nicht gekonnt.
Heute abend erhielt ich nun ein email vom Optiker: Die Werte der
linken Linse entsprechen exakt denen, die ich auf dem rechten Auge
benötige, deshalb also wechseln und nur eine neue linke Linse.
Echt?! Tja, er muss es wissen. Hoffentlich dauert das nicht wieder
14 Tage! |
20. Juni 04 |
Schlafen in Etappen
Gestern schlief ich erst mal auf dem Sofa. Dann so um ca. 1 Uhr
setzte ich die Nachtlinsen ein und schief bis 9 Uhr. Im Halbschlaf
entfernte ich die Nachtlinsen und ging gleich zurück ins Bett,
um bis 11. Uhr weiter zu .... na ja dösen eher als schlafen.
Aber immerhin hatte ich eine Ruhezeit von ca. 12 Stunden, während
die Linsen nur 8 tsunden drin waren. Das Ergebnis rechts: Spaziergänger
am Fluss (weite Distanz) gut, Monitordistanz: Gut, Teletext: Lesbar.
Ein richtig schöner Tag heute!
Wie wir seit vorgestern wissen, ist das dies laut Anpasser "noch
gar nichts ist". Na ja, noch besser wäre natürlich
Spitze .... aber was wenn die andere Linse nächste Woche ein
schlechteres Ergebnis erziehlt? Bin im Moment in der Stimmung von
"was man hat, das hat man". Immerhin sehe ich sogar, dass
die Nachbarn eine Wolldecke durch ihr Zimmer gespannt zu haben scheinen
... na hoffentlich gibt sich dieser Voyeurismus wieder, wenn dieses
Projekt vorbei ist, ich erkenne mich nicht wieder! :-) |
25. Juni 04 |
Nächste Etappe mit den
Neuen
Gestern kam sie, die neue Linse (diesmal musste ich nur 7 Tage warten,
inkl. Wochenende). Per Post und absolut ohne jeden Kommentar, wie
immer.
Heute morgen holte mich der Hauswart aus dem Bett, während
des Gespräches fingen die Linsen an zu stören (logisch)
und mir schien, die Augen seien trocken. Also gab ich erst mal Augentropfen
rein bevor ich die Linsen entfernen würde. Aber plötzlich
sehe ich so was blaues bei meinem linken Auge - eeech, was ist das
denn?! Es stellt sich raus, es ist meine neues LInse, die ist buchstäblich
aus meinem Auge geprungen! Da habe ich aber Glück gehabt, wäre
ich vom Spiegel weg hätte ich die irgendwo in der
Wohnung verlieren können.
Die Sicht - na ja heute scheint es etwas anstrengend. Habe auch
Kopfschmerzen, da hat auch ein Aspirin nichts genützt. Kann
natürlich Zufall sein. Die Sehschärfe rechts scheint schwächer
als in letzter Zeit, die Sehschärfe links nicht besser. Das
Zusammenspiel der beiden funktioniert eindeutig nicht richtig. Aber
nach der ersten Nacht ist das wohl lediglich ein Zeichen dafür,
dass sich etwas tut. Also ein mal mehr: Abwarten. |
27. Juni 04 |
Neue Erkenntnis/Theorie meinerseits
Auch gestern war es keine Freude. Ich hatte wieder Kopfschmerzen,
allerdings schmerzte auch mein Genick (bin langjährige Gastgeberin
eines Schleudertraumas), also wusste ich nicht so recht, wo die
Schmerzen denn nun herrührten. Das Problem konnte mit einem
Brufen gelöst werden.
Allerdings wagte ich mich gestern nicht ohne Tageslinse links aus
dem Haus, denn die Sicht auf beiden Augen war Sch**, wenn auch rechts
ein Wenig besser (aber kein Teil so gut, wie mit der letzten Linse!!).
Ich bin total frustriert, bin den ganzen Vormittag durchs Internet
gesurft, um Antworten zu finden. Mit mässigem Erfolg.
Als ich am Abend die Linsen einsetzte machte ich eine Beobachtung:
Links sah man ganz klar, dass die Linse zu hoch sass (sie ist knallig-blau).
Schon vor Jahren wurde festgestellt, dass die Spannung auf meinem
unteren Lid ungewöhnlich hoch sei (Vorteil: Das lässte
einen länger jung erscheinen <giggle>). Nun habe ich
das gestern überprüft und GENAU: Das untere Lid schiebt
meine Linse hoch! Das hätte mein Anpasser aber längst
selbst rausfinden können, nein?! Meine Tageslinsen in den letzten
20 Jahren waren sehr gross. Bei den Anpassungen kam es vor, dass
kleinere Linsen beim Zwinkern einfach aus meinem Auge gewischt wurden.
Man erinnere sich an meinen ersten Morgen mit der neuen, linken
Linse (25.4.), die linke Linse poppte raus und klebte neben meinem
Auge.
Fazit: Ich benötige grössere Linsen, die automatisch
unter mein unteres Lid zu liegen kommen, so dass dieses nicht an
der Kante schieben kann. Tönt simpel aber vermutlich wird man
mir wieder sagen das gibt es / geht nicht?! Aber wenn ich ja eh
schon jemanden habe, der die Linsen speziell für mich herstellt,
sollte er das nicht auch hinkriegen? Und könnte man da nicht
auch gleich die Bearbeitungsfläche vergrössern (so von
wegen meinen grossen Pupillen nachts und der Dämmerungssehschärfe
und Halos)?
Und wieder werde ich darauf von meinem Anpasser keine Antworten
bekommen, wetten? Im Forum sind sie auch schon so weit, mir zu raten,
den Anpasser zu wechseln. Verweigert er mir die Aushändigung
der ersten Bilder bedeutet das allerdings eine lange Brillenpause
und ein Neubeginn. Ausserdem ging mir die Tageslinse gestern so
auf den Wecker, dass die reine Vorstellung, wieder beidseits Linsen
zu tragen ein Horror bedeutet.
Heute ist die Sicht auch mässig. Rechts nicht so gut wie mit
der letzten Linse, links unbrauchbar. Ich bilde mir ein, rechts
sei im Vergleich zu gestern eine Verbesserung eingetreten aber eben,
das ist möglicherweisereines Wunschdenken. |
1. Juli 04 |
Erneutes Warten
Am Dienstag schnappte ich mir den beim Optiker noch vorhandenen
Termin am Nachmittag und fuhr nach Zürich. Keine Diskussionen
darüber, dass die neuen Linsen nichts bewirken - dass rechts
die Sicht im Gegenteil schlechter geworden ist. . Interessantrweise
auch keine Bemerkunge über nötigen Abbruch. Allerdings
auch 0 (zero) Informationen über die gemessenen Werte. Einzig,
dass sich die Hornhautverkrümmung links absolut nicht verändert
habe, durfte ich wissen. Bei der Messung gab es einige Momente,
bei denen die zu lesenden Buchstaben wie durchgestrichen erschienen.
Zu gerne würde ich wissen, was das bedeutet aber mein Anpasser
findet es nicht für nötig, mir dies zu beantworten. Vielleicht
kann mir jemand im Forum was dazu sagen.
Entscheid: Noch ein paar neue Linsen (bin ja gespannt ob dann wirklich
zwei kommen oder ob wieder die Salamitaktik angewandt wird). Also
wieder warten.
Obwohl ich angewiesen wurde, wieder die letzte Linse rechts einzusetzen
(die, mit der ich verhältnismässig scharf sah) ist leider
heute - nach zwei Nächten - das rechte Auge noch immer nicht
wieder so wie letzte Woche. Das allerdings macht mich nervös,
ich hatte gehofft, wenigstens gleich wieder zur vorherigen Sehschärfe
zurück zu kehren. Ausserdem habe ich heute das Gefühl,
das rechte Auge schmerze. Ignoriere dies jedoch so gut es geht,
kann irgendeinen Grund haben - Durchzug - was auch immer.
Mein Optiker fährt in die Ferien, während dieser Zeit
wird seine Kollegin mich betreuen. Vielleicht ist sie mitteilsamer?
Weitere Infos wenn die nächsten Linsen da sind, wollen wir
hoffen, das werden dann nicht die letzten Infos sein. Ich glaube
langsam nicht mehr daran, dass er das hinkriegt. Was nicht heisst,
dass ich nich an diese Linsen glaube. Schwierig wird sein, einen
Optiker zu finden, der sich bereit erklärt, das Projekt nochmals
anzugehen. Aber schliesslich holt man sich bei Ärzten auch
eine zweite Meinung ein. |
2. Juli 04 |
Wer sagt, Nachtlinsenanpassungen
seien langweilig?
Heute morgen will ichmeine Nachtlinsen entfernen - aber da ist nichts
zu entfernen links!! PANIK! Wo ist das Ding? Vermutlich im Bett
(sie sprang mir ja schon am ersten Morgen aus dem Auge, also am
ehesten während des Schlafs). Also suche ich mein Bett ab:
Nichts: Ich suche die Wohnung ab, überall wo ich im Halbschlaf
durchgetigert bin: Nichts. Es scheint, ich muss mich damit abfinden,
ich habe sie verloren. Bei Nachtlinsen ist das allerdings ein Problem,
denn jede Nacht ohne verursacht einen Rückschritt.
Ich rufe also meinen Optiker an, der fragt ob ich denn sicher bin,
dass sie nicht irgendwo hochgerutscht ist?! Na super, ich fühle
mich kein Bisschen besser. Es tut zwar was weh aber ich habe echt
nichts gefunden. Er schickt mich zum nächsten Optiker, zur
genauen Prüfung. Ich stelle mir vor, so was passiert mir in
Nigeria?!!!
Heute ist er übrigens gesprächiger, er erzählt der
Lieferant, der meine Linsen speziell herstellt habe zwar gesagt,
er sei etwas im Rückstand mit der Produktion aber er habe sofort
gewusst, wie man mein Problem lösen könne. Na das lässt
hoffen! Ich darf mir nicht vorstellen, was kommt wenn die nächsten
Linsen nicht endlich den erstrebten Erfolg erzielen.
Bei einem Optikergeschäft in der Nähe finden sie aber
auch nichts, selbst als sie mein Lid drehen. Sie ist nicht da. Also
doch verloren. Mein Anpasser scheint ziemlich bekannt zu sein, man
nennt die Firma und die nennen gleich seinen Namen. Er ist Präsident
von ich weiss nicht was. Als ich erwähne, dass er allerdings
nicht sehr gesprächig sei, meint der freundliche Herr, dass
sei leider oft das Problem von Optikern, dass sie den Kunden die
Dinge nicht richtig erklären. Fühle mich allerdings nun
auch nicht besser :-)
Mein Optiker hatte versprochen, stärkere Tageslinsen zu senden
zur Überbrückung bis das nächste Linsenpaar kommt,
denn das linke Auge ist eh nicht recht zu gebrauchen also wird sich
das mit jeder Nacht verschlimmern.
Am Abend komme ich nach Hause und suche nochmals alles ab, allerdings
mit wenig Hoffnung auf Erfolg. Da sitzt sie und blinzelt mich an:
Mitten auf dem Boden meines Büros! Ich untersuche sie genauestens
(als ob man von Auge eine Beschädigung sehen könnte, HA!)
scheint in Ordnung. Also reinige ich sie und setze sie ein: Stört
nicht mehr als sonst. Scheint alles in Ordnung zu sein. Also ehrlich,
mir ist lieber, ich habe sie verloren als irgendwo im Auge - eben
von wegen meinen Reisen und der nicht vorhandenen Unterstützungen
in den Ländern, die ich so anpeile. |
4. Juli 04 |
Mal wieder was zum Freuen
Gestern - nach vier Nächten - war das rechte Auge wieder auf
dem alten Stand <freu>. Der Teletext-Test war phänomenal.
Die Sicht ist zwar wie man weiss nicht 100% aber ich sage Euch:
ICH bin im Moment zufrieden. Eigentlich hatte ich diesen Effekt
ja gleich am ersten Morgen nach Rückkehr zu dieser Linse erwartet,
war schon ziemlich verunsichert. Aber meine Augen sind wohl etwas
langsam, damit muss ich leben.
Ich werde diese rechte Linse nicht mehr hergeben, bis ich bewiesenermassen
was besseres bekommen habe!
Von meinem Optiker sind keine särkeren Tageslinsen gekommen!
Hätte ich die linke Linse nicht gefunden wäre ich jetzt
total geliefert! Habe ihm den Fund erst Stunden nach dem er sie
hätte absenden sollen per email mitgeteilt. Ist es nicht schön,
so unterstützt zu werden?! (sarkastisch gemeint, für die,
die's nicht gemerkt haben). |
13. Juli 04 |
Ein Neuanfang?
Die neuen Linsen kamen, ich hatte keine Halos mehr und keine Probleme
bei Dämmerung aber ich sah auch immer weniger, will heissen,
ich konnte nicht mehr richtig in der Ferne - oder überhaupt
- lesen und auch die Bilder wurden immer unschärfer!
Mein Optiker fuhr in die Ferien und heute hatte ich Termin bei
seiner Kollegin. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Eine ganz junge
Person, die meine Augen minuziös ausmass und zwar nicht einfach,
in dem sie fragte "ist das besser?" sondern auf Formen
und Schwärze etc. testete. Sie untersuchte Augen mit und ohne
Nachtlinsen genau, mass sie aus, machte ein neues Bild auf dem Spezialcomputer
(zu faul den Namen jetzt nach zu sehen LOL).
Meine Hornhautverkrümmung ist nun 1,75!! Man stelle sich das
vor! Sie begann sich zu fragen, warum ich wohl diese Speziallinsen
bekommen habe, denn meine Korrektur sei nicht wirklich was besonderes.
Und sie erklärte absolut alles, was ich wissen wollte und auch
Dinge, nach denen ich nicht fragte! Zum Beispiel müssen diese
Speziallinsen exakt sitzen und dann entsprechen korrigieren, was
aber auf meiner eher schwachen Hornhautverkrümmung schwierig
sei. Drehen sie sich also z.B. um 90° dann wird nicht richtig
korrigiert. Die Standard CRT Linsen aber korrigieren absolut gleichmässig,
sie sollen sich sogar drehen. Nun ist auch klar, warum es im Moment
abends etwas besser wird: Meine Hornhautverkrümmung vermindert
sich wohl, weil die Augen sich über Tag erholen. Mal was neue!
Sie wollte nun erst mal mit dem Spezialisten diskutieren, sich
dann eine Meinung bilden. Vielleicht werde ich ein paar Nächte
keine Nachtlinsen tragen und dann wieder mit den CRT Linsen arbeiten,
von denen es noch viele Modelle gebe ausser dem einen, das ich zu
Beginn trug. Sie hat eine ganz andere Art zu arbeiten, keine Eile,
kein oberflächliches Abfertigen. Morgen sollte ich Bescheid
kriegen, was sie entschieden hat. Ich fragte dann vorsichtig nach,
ob wir denn dass zusammen durchziehen könnten, da es wohl nicht
so gut sei, wenn er dann zurück komme und alles wieder anders
sehe .... so von wegen hin- und her <g>. Aber sicher, meinte
sie! Na wunderbar, erstmals fühle ich mich gut aufgehoben.
Sie fragte auch nach Erfahrung, Verhalten etc. Er niemals, keine
Ahnung wie er das eigentlich ohne meine Beobachtungen hinkriegen
wollte. Ich hatte immer das Gefühl, ihm wäre am liebsten,
ich würde die Augen abgeben und er übe mal ein Bisschen.
Ich bin gespannt, wieder eine Chance. Würde mich nicht wundern,
wenn ich am Schluss mit einer ganz normalen Standard-Linse zufrieden
gestellt werden könnte. Wundern würde ich mich nicht -
ärgern schon! |
14. Juli 04 |
Nun ist es amtlich: Ein Neuanfang
Erhielt eben einen Anruf meiner neuen Optikerin (gleiche Firma):
Beim Spezial-Linsen-Hersteller war mein Fall nicht bekannt (er hatte
immer gesagt, er habe dort mit jemandem gesprochen). Ausserdem meinte
er, in meinem Fall seien diese torischen Linsen auch nicht eben,
was er gewählt hätte. Dass sich die CRT Linsen (die allerersten)
jeweils nach oben dezentriert haben könnte mit einem Gewichtchen
korrigiert werden.
Es werden nun Ende Woche für mich CRT-Linsen bestellt - andere
Modelle, auch solche mit grösserem Durchmesser). Ausserdem
erhält sie ein neues Computerprogramm, mit dem der Verlauf
der Hornhaut besser beurteilt werden kann.
Ich schlafe mal wieder linsenlos, kriege abgestufte Tageslinsen
(blind - blinder - am blindesten), lande dann wieder bei meinen
eigenen und habe am 27. Juli 04 Termin für den Neubeginn (leider
hat sie vorher keine Zeit für mich, aaarg).
Obs dann klappt ist natürlich unklar aber alles was sie sagte,
klang logisch UND sie sagte in nur zwei Gesprächen etwa 10
Mal so viel wie der vorherige Optiker. DAS alleine lässt schon
hoffen: Sie macht sich Gedanken und informiert
die Patienten
Die nächsten zwei Wochen wird es hier also nichts zu vermelden
geben. Wie ich mich fühle? Etwas verarscht aber neu nun auch
gut aufgehoben. Ich denke, der zweite Versuch wird angenehmer verlaufen,
weil ich auch mit einbezogen werde (bei ihm hatte man immer das
Gefühl, er hätte am liebsten man würde die Augen
abgeben und zwei Wochen da lassen, mit Menschen hat er's nicht so).
Klar, es kann sein, dass es nicht klappt aber von meinen Werten
her gibt es eigentlich keinen Grund, das anzunehmen. Ich
lasse mich noch längst nicht unterkriegen :-) |
7. August 04 |
Das ganze auf ein Neues
Bei meiner neuen Optikerin geht alles etwas langsamer - dafür
vermutlich etwas zuverlässiger?
Am 5. August hatte ich Termin. Sie probierte verschiedene Linsen
aus, schien aber mit keiner GANZ happy zu sein. Fast hätte
sie mich wieder ohne Nachtlinsen entlassen aber sie schien meine
Enttäuschung zu sehen, das hätte nämlich wieder eine
Woche warten bedeutet. Also pröbelte sie weiter und gab mir
dann ein Paar Linsen mit wobei sie trotzdem noch weitere bestellen
wollte.
Diese neuen Nachtlinsen haben nun einen grösseren Durchmesser
(sind entsprechend unangenehm aber das spürt man nur bis man
die Augen schliesst) damit sie besser zentrieren. Eines der Probleme
bei mir war ja, dass sie nach oben dezentrierten, entsprchend war
die Korrektur dann sozusagen am falschen Ort. Sie möchte jedoch,
dass der Rand an den nächsten noch etwas enger ist - diese
werden zwar noch produziert, es wird jedoch selten danach gefragt.
Ausserdem erwähnte sie, dass die Linsen auf meiner Hornhaut
nicht richtig greifen.
Aaaalso: Nach der ersten Nacht (ca. 6.5 Stunden Tragzeit) war das
linke Auge klar besser als das rechte aber wenn man ehrlich ist:
Ich sah nicht viel. Ausserdem war der Teletext links wieder doppelt,
überhaupt hatte alles einen Heiligenschein. Ich korrigierte
mit Tageslinsen -2 Dioptrien beidseitig.
Nach der zweiten Nacht (ca. 6,5 Stunden) war links wieder besser
als rechts. Mit dem linken Auge konnte - wenn auch mit Schwierigkeiten
- sogar teilweise Teletext gelesen werden. Mit dem rechten Auge
nicht. Ich setzte mal kurz die Brille auf: Die stimmte auch nicht
mehr also hat sich zumindest etwas getan. Musste etwas pröbeln,
bis ich mich mit einer Tageskorrektur von rechts - 1,5 und llinks
-1,0 zufrieden geben konnte.
Heute um 10.00 Uhr, nach der dritten Nacht (10 Stunden) sehe ich
in die Distanz affenscharf! Der Vorhang der Nachbarn im dritten
Stock hat ein Muster und die schwarze Katze im Parterre eine Verletzung
an der linken Lende (ist wohl ein Kater, nehme an er hatte eine
harte Nacht). Heute scheint das rechte Auge besser aber minim. Einzeln
sind die Augen nicht "perfekt" aber zusammen: WOW!
Das Problem: Die Nähe klappt gar nicht. Echt anstrengend/unangenehm.
Bin ich nun weitsichtig? Na ja, wird wohl noch ein paar Nächte
brauchen um genaueres zu sagen. Auf Distanz macht es auf jeden Fall
unglaublich Spass!
13.00 Uhr: Merkiche Verschlechterung der Sicht! Zwar scheint nun
die Nähe weniger problematisch aber zum Beispiel das gelbe
"er" von Sennhöfler am Quartierladen über die Strasse ist nicht mehr lesbar! Dies
nach nur drei Stunden.
15.00 Uhr: Monitordistanz sehr angenehm - weite Distanz noch immer
akzeptabel.
|
8. August 04 |
Vierter Morgen
Nach 8 1/2 Stunden Nachtlinsen ist der gelbe Teil vom Sennhöfler wieder voll sichtbar! Teletext blau auf weiss und weiss auf schwarz
mit einzelnen Augen lesbar aber etwas anstrengend, zusammen jedoch
gar nicht übel! Interessant: Die Schattenkopie unterhalb der
Linien ist mit einzelnen Augen zwar da aber viel schwächer
als zuvor. UND schautman mit beiden Augen verschwindet sie.
Die Lese und die Monitordistanz (=mittlere Distanz) ist jedoch auch
heute morgen unangenehm. Wobei gedruckter Text in Lesedistanz fast
nicht lesbar ist, meine eigenen Notizen (blau auf weiss) jedoch
schon.
Ich denke, was erreicht werden sollte, ist dass die Nähe gut
ist während das er noch scharf
zu sehen ist. Ich habe dieses er am Sennhöfler gestern zum
ersten Mal geachtet - das heisst auch mit Brille/Linsen ist es mir
in dem ganzen Jahr, in dem ich hier wohne nicht aufgefallen!
Gestern abend machte ich den Dämmerungstest und den Halotest
allerdings nur ab Balkonien: Die Dämmerungsblindheit kann ich
nicht richtig beurteilen, habe das Gefühl sie sei weniger stark
(merkt man ja auch in dämmrigen Räumen) wenn auch noch
vorhanden. Das muss ich testen, in dem ich mich um diese Zeit an
einen ungewohnten Ort begebe. Die Halos waren da bei den STrassenlaternen
jedoch merklilch weniger als beim ersten Nachtlinsenversuch.
Was ich gerne wüsste ist, was meine Optikerin nach objektiven
Sehtests von der Sache halten würde. Ich bin auf jeden Fall
beeindruckt! An diesen zweiten Versuch ging ich mit sehr viel weniger
Elan als an den ersten trotzdem habe ich jetzt weniger Probleme
als beim ersten Mal (Heiligenscheine, Dämmerungsbindheit in
dunkleren Räumen etc.). Am Freitag hatte ich meiner Optikerin
einen Zwischenbericht per email geschrieben (in der weisen Voraussicht,
dass Freitag Bestelltag ist und sie vielleicht was in meinem Bericht
iest, das eine Neubestellung verlangt). Kurz danach rief
sie mich an! Man stelle sich das vor, ihr Kollege interessierte
sich nicht mal für meine Fragen, will heissen beantwortete
sie nicht und in diesem email an sie waren gar keine Fragen!
Beim Aufstehen ist eine leichte Überkorrektur möglich/normal.
Ich werde also so in zwei Stunden meine Tests wiederholen. |
15. August 04 |
Und wieder stockt die Sache
Die Freude vom letzten Sonntag hielt nicht lange. Am Montag sah
ich ganz schlecht. Am Dienstag schien es ein Bisschen weniger Schlecht.
Ha, ha. An beiden Tagen korrigierte ich mit -0,5 Linsen, sphärische
- also solche ohne zusätzliche Hornhautkorrektur. Ich hatte
am Nachmittag Termin bei der Optikerin. Die Hornhautverkrümmung
hatte sich wieder verstärkt. Die Kurzsichtigkeit war nicht
0 aber wie sie meinte akzeptabel.
Es wurde wieder viel nachgedacht. Die Augen wurden mit dem Spezialcomputer
vermessen, sie sahen aus als ob gar keine Linse auf den Augen gewesen
sei. Na super!
Das Problem: Meine Augen seien zu rund! Die Linsen müssten
flacher sein, um mehr Druck auszuüben aber der Rand muss gut
sitzen, damit die Linse richtig sitzt und ich bin schon bei der
maximalen ... wie soll man das nennen ... Randenge. Es sieht echt
schlecht aus für mich.
Trotzdem trage ich die Linsen weiter, ich erhalte sogar rechts
eine andere, die weniger stört. Nach zwei Tagen der Anruf der
Optikerin: Der "Bastler" bei Falco hat eine Idee und wird
sie umsetzen. Spezielle Linsen für mich mit Verdickungen. So
recht weiss nicht mal die Optikerin, was das genau bedeutet. Sie
denkt an die "Gewichtchen". Ich habe eher das Gefühl,
dass er mit Verdickungen einen engeren Abschluss erreichen will
trotz flacherer Linse (=mehr Druck auf meine störrischen Augen).
Wer recht hat? Keine Ahnung, vielleicht keine von uns. Ob der Herr
bei Falco weiss, dass er einen neuen Fan hat? (mich) und dass all
meine Hoffnungen in diesen Linsen liegen? Meine Anpasserin meint,
wenn sie nicht funktionieren gibt es keine Ideen/Lösungen mehr.
Will heissen, sie wird aufgeben. Kann ich ihr nicht verdenken.
Sollte das wirklich keine Wirkung zeigen bedeutet dies ganz bestimmt
eine erneute Pause. Ich werde allerdings versuchen, direkt an Falco
ranzukommen, keine Ahnung ob die Überhaupt Endkunden bedienen.
Aber vielleicht ist mein Fall interessant genug?
Nun erst mal wieder die nächsten Linsen und deren Ergebnisse
abwarten. Also niemand kann behaupten, ich mache mir diese Sache
leicht! |
DAS ENDE |
Die "Gewichtchenlinsen" sollten innerhalb
von zwei bis drei Nächten eine Verbesserung zeigen. Das taten
sie leider nicht. Am 24. August 2004 wurde mir mitgeteilt, dass
es für meine Augen keine Nachtlinsen gibt. Sie seien am Rand
zu kugelig also greife die Linse nicht. Um dies genau zu messen
gibt es bereits ein Computerprogramm - nur scheint niemand es zu
besitzen!!
Später erhielt ich eine Rechnung über sFr. 500.00 für
die Arbeit von 4 Monaten und die während dieser Dauer notwendigen
Tageslinsen. Der Betrag scheint in Ordnung. Falco behandelt keine
"Endkunden" - also kein weiterer Versuch für mich.
Ein Traum war ausgeträumt - ich schwemmte ihn mit ein paar
Tränen den unzähligen anderen enttäuschten Träumen
meines Lebens hinterher :-)
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1. Juli 06
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Forschung und Fortschritte
der Nachtlinsentechnologie:
zwei Jahre später:
Bei meinem Projekt Laser-OP erfuhr ich von Prof. Dr. Dr. Theo Seiler,
dass vor sechs Wochen ein Versuch stattgefunden hat: Probanden trugen
ihre Nachtlinsen, bis die Sicht korrekt war. Dann "fixierte"
Professor Seiler die Oberfläche. Das heisst, das Auge wird
von Aussen durch Druck korrigiert und der gewünschte Zustand
dann permanent gehalten, also müssen die Nachtlinsen danach
nicht weiter getragen werden. Wie er das genau gemacht hat, weiss
ich im Moment nicht, als ich befürchete, das Auge lebe ja danach
nicht mehr richtig, lachte er und sagte: "Nein, das Auge wird
nicht zu Plastik"
Wer sich künftig für Nachtlinsen interessiert, sollte
unbedingt nach dem Stand dieser Möglichkeit erkundigen. Einerseits
ist diese Korrektur vermutich weniger drastisch als Lasern aber
andererseits - nun da ich meine Augen lasern liess - stelle ich
es mir mühsam vor, jede Nacht diese harten Dinger zu tragen
und nie genau zu wissen, ob die Sehschärfe am nächsten
Tag konstant ist. Interessenten fragen am Besten direkt bei IROC nach (die Nachtlinsen werden dann jedoch vermutlich von jemand anderem
angepasst, Professor Seiler macht nur die OP danach. Mit wem IROC
zusammen arbeitet erfährst Du dort). |
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